Die historische Feith-Orgel (1913) in St. Martin Bad Lippspringe - Die Anfänge

Orgel St. Martin

Vom 02.11.1911 ist uns ein Gutachten überliefert (unterzeichnet von Anton Feith), das uns Aufschlüsse darüber gibt, ein welches Instrument bisher in der noch recht jungen Pfarrkirche St. Martin (erbaut 1898-1900) gestanden hatte. Dort heißt es, dass dieses ausgestattet war mit 15 klingenden Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal:

Das Werk wurde vor 35 Jahren, den damaligen Verhältnissen entsprechend, gebaut.

Hieraus ist zu schließen, dass diese Orgel bereits in der deutlich kleineren Martinskirche, dem Vorgänger-Bau des heutigen Kirchraumes, benutzt worden war.

Dem Gutachten ist ferner zu entnehmen, dass die Bedingungen in der alten Kirche nicht ideal für das Instrument gewesen sein dürften:

So hat es z.B. gleich nach Aufstellung der Orgel ca. 3 Wochen lang hineingeregnet, bis dann schliesslich, die über der Orgel befindliche Lehmdecke sich löste und in die Orgel hineinfiel.

Die daraus resultierenden Konsequenzen seien unter anderem stockige Holzteile und vom Holzwurm angefressene Bauteile gewesen. Der Holzwurm dürfte insgesamt große Schäden hervorgerufen haben:

(…) sodass einzelne Teile, wie Docken und Arme abbrechen und Störungen beim Spielen der Orgel unausbleiblich sind.

Die Schäden betrafen außerdem auch das Pfeifenwerk, wodurch das Gutachten zu dem Ergebnis kommt, dass die Orgel fast ganz unbrauchbar geworden sei:

(…) ist die ganze Bauart des Werkes, die Anzahl seiner Register, sowie die Intonation für die Kirche bei weitem nicht ausreichend.

 

All diese Umstände dürften letztlich dazu geführt haben, dass für die Martinskirche ein neues Orgelwerk angeschafft werden musste.

 

Am 09. März 1912 wurde von der Firma Anton Feith (Paderborn) ein Kostenvoranschlag für den Bau einer neuen Orgel für die Martinskirche erstellt.